Johann Strauß
Maschinenschlosser. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Johann Strauß wurde am 22.6.1898 in Tschau/Villach geboren. Er arbeitete als Maschinenschlosser in Seebach/Villach Nr. 4. 1919 schloß er sich der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich an. Er wurde 1939 in die deutsche Wehrmacht eingezogen und war beim Polenfeldzug. Im März 1940 wurde er in den Böhler-Werken (Kapfenberg) dienstverpflichtet.
Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
Am 31. 7. 1941 wurde Johann Strauß verhaftet und am 7. 8. 1942 in Graz gemeinsam mit Johann Waller und Josef Seper (beide hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 28.1.1943 erfolgte seine Hinrichtung im Landesgericht I in Wien.
Aus dem Urteil
„Der Angeklagte Johann Strauß entschloß sich im November oder Dezember 1940 nach mehreren Gesprächen, die er mit dem Angeklagten Waller in den Böhler-Werken über den Kommunismus geführt hatte, zum Eintritt in die KPÖ, lernte durch Waller den dort ebenfalls beschäftigten Dreher Hermann Friesl kennen und setzte die politischen Unterhaltungen mit ihnen häufig fort. Im Dezember 1940 bildete er in den Böhler-Werken auch selbst kommunistische Betriebszellen, für die er im Dezember 1940 seine Arbeitskameraden, den Dreher Meinhardt Brandstätter, den Schlosser Franz Schweiger und den Walzer Mathäus Peternell anwarb.“
Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien
Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien